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Ehemaligentreffen

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Informationen für Ehemalige

Liebe Ehemalige! 

Schicken Sie uns Fotos Ihrer Ehemaligentreffen oder auch das Abiturfoto Ihres Jahrgangs zur Veröffentlichung zu!
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Rede des ehemaligen Kultusministers Horst Horrmann anlässlich des 375-jährigen Bestehens des Gymnasiums im Jahr 2014.


Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Ehemalige, liebe Schülerinnen und Schüler.


Zunächst bedanke ich mich, dass ich gebeten wurde, bei der heutigen Jubiläumsveranstaltung zu Ihnen zu sprechen.

Wie schnell doch die Zeit vergeht!


Vor 25 Jahren hatte ich die Ehre als amtierender Kultusminister Ihnen die damaligen schulpolitischen Vorstellungen zu erläutern, verbunden mit dem Versprechen, mich bei der Weiterentwicklung der Gymnasien in Niedersachsen darum zu bemühen, eine solide Grundbildung sicherzustellen und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

 


 


Ehemalige 50 Jahre Abitur 1961

  • Abitur 1961 50 Jahre Abitur 2011 -1
  • Abitur 1961 50 Jahre Abitur 2011 -2
  • Abitur 1961 50 Jahre Abitur 2011 -3
  • Abitur 1961 50 Jahre Abitur 2011 -4
  • Abitur 1961 50 Jahre Abitur 2011 -5
  • Abitur 1961 50 Jahre Abitur 2011 -6



  • Abitur 1962 50 Jahre Abitur 2012 -1
  • Abitur 1962 50 Jahre Abitur 2012 -2
  • Abitur 1962 50 Jahre Abitur 2012 -3

Ehemalige 50 Jahre Abitur 1962

 


 

Wie abhängig die Weiterentwicklung des Gymnasiums von schulpolitischen Rahmenbedingen ist, zeigt sich ganz besonders an den schulpolitischen Entscheidungen in den vergangenen 25 Jahren einschließlich der angekündigten Schulgesetznovelle, die sich erstaunlich selbstbewusst Bildungschancengesetz für Niedersachsen nennt.

Darauf werde ich später noch eingehen.


Zunächst beglückwünsche ich diese Schule zum 375. Jubiläum. Die Stadt Schöningen, sehr geehrter Herr Bürgermeister Bäsecke, kann stolz sein, eine solche traditionsreiche Bildungsanstalt in ihren Mauern zu haben. Sie ist ein Kleinod und Aushängeschild dieser Stadt und wir Ehemaligen erinnern uns mit zunehmendem Zeitabstand, in immer milderem Lichte an längst Vergangenes.



Und in Erinnerung an die 50er und beginnender 60er Jahre kann ich aus eigenem Erleben feststellen, dass unsere Schule in mancherlei Hinsicht gewisse Ähnlichkeiten mit Heinrich Spoerls „Feuerzangenbowle“ aufweist:


  • Das Schulgebäude an der Schützenbahn hätte glatt als Kulisse für den Heinz Rühmann Film dienen können.
  • Unser Chemieraum einschließlich Ausstattung und Lehrkörper in Person von Studienrat Karl Krüger hatte frappierende Ähnlichkeit mit dem Filmoriginal.
  • Ab Abiturjahrgang 1961 war die Oberprima in zwei Klassen aufgeteilt und in Dachkammern untergebracht.
  • Brandschutz muss für den Schulträger ein Fremdwort gewesen sein. Dennoch fühlte sich unser Mathelehrer, Dr. Kirchhoff, der die Schule, nach dem Weggang von Oberstudiendirektor Krieg, interimistisch leitete, in stickiger Luft pudelwohl, trug ständig über dem Anzug einen weißen Kittel und dunkle Baskenmütze und meinte, wenn jemand von uns ein Mansardenfenster öffnen wollte, dass er nur ab 28°C Binnentemperatur effizient denken könne, für ihn eine wesentliche Voraussetzung für mathematisches Verständnis. Also blieb das Fenster geschlossen.

Vor Einführung der reformierten Oberstufe Mitte der 70er Jahre bildete die 10. Klasse einen gewissen Wendepunkt in der individuellen Entscheidung über den künftigen Bildungsweg: entweder in die Oberstufe oder Abgang von der Schule.


  • ehemalige abitur 1961
  • 50 Jahre Abitur
  • 50 Jahre Abitur

50 Jahre Abitur



  • Abiturjahrgang 2005
  • Abiturjahrgang 2006
  • Abiturjahrgang 2007



Für die zweite Version warb ganz unverhohlen unser Franzlehrer, Studienrat Markwort. Bei grenzwertiger Leistungsbeurteilung von Schülern gab er die bemerkenswerte ökonomische Empfehlung: In Industrie und Landwirtschaft sind noch Plätze frei – 3,50 DM Stundenlohn!
Herr Markwort würde erstaunt sein über seine hellseherischen Fähigkeiten: Ganz aktuell (in Die Zeit Nummer 33) wird bildungs- und wirtschaftspolitisch diskutiert, ob angesichts von einem Drittel Studenten ohne Uni- bzw. FH- Abschluss der Einstieg in neue Formen der Berufsausbildung in sogenannten „trialen Studiengängen“ (Zielprojektion: Gesellenbrief, Meisterbrief, Bachelor) eröffnet werden soll. Das Handwerk ist jetzt schon dafür, angesichts von 200.000 fehlenden Handwerksmeistern in den nächsten 10 Jahren.


Man könnte die Reihe bemerkenswerter Eigenschaften des Lehrkörpers beliebig fortsetzen. Erstaunlich auch die langjährige Verweildauer der Lehrer an unserer Schule, über 30 Jahre war keine Seltenheit.
Auch die Abiturientenzahl blieb bis 1960 sehr überschaubar: 1950: 18 - 1960: 17


Jeder kannte jeden, auch hier eine gewisse Parallele zur „Feuerzangenbowle“.



Legendär der Fußweg von der Stadt zum Elmhaus, dort fanden Schul- und Klassenbälle statt mit den dazugehörenden Hin- und Rückwegen. Unvermeidlich bildeten sich aus diesen Hin- und Rückwegen heraus Schülerpärchen, die ab und an ins Visier der spazierengehenden Lehrer älteren Semesters gerieten, was dem Vernehmen nach zu Gesprächsstoff im Lehrerzimmer sorgte.


War man bis Anfang der 60er Jahre noch eine, im wahrsten Sinne des Wortes, überschaubare Schulfamilie, in welcher der Erziehungs- und Bildungsprozess nahezu im geschlossenen Raum stattfand, so änderte sich dies im Laufe der 60er Jahre.


Das tradierte Schulsystem mit Volksschule, Mittelschule und Gymnasium wurde zunehmend in Frage gestellt. Befeuert wurde der Bildungsdiskurs durch Georg Picht, der 1964 den Bildungsnotstand ausrief.


  • Abiturjahrgang 2008
  • Abiturjahrgang 2009
  • Abiturjahrgang 2010



Zur Hebung von Bildungsreserven wurden auch die Zugangshürden zu den weiterführenden Schulen Realschule und Gymnasium, insbesondere durch den Wegfall der Aufnahmeprüfungen, abgebaut. In Niedersachsen geschah dies zunächst durch die Einführung der Eingangsstufe an Realschule und Gymnasium 1965/1966 und den Übergang zur Orientierungsstufe in den 70er Jahren, was in Schöningen 1975 vollzogen wurde.


Folge: Die Schülerströme bewegten sich seit Mitte der 60er Jahre weg von der Volksschule und hin zur Realschule und dem Gymnasium. Bereits Mitte der 70er Jahre befand sich statistisch der größere Teil der Realschülerschaft der 50er und frühen 60er Jahre am Gymnasium.
Der prozentuale Anteil der Gymnasiasten an der Gesamtschülerzahl in Niedersachsen wuchs in den letzten 50 Jahren von 1960: 14,5% auf 2010: 41% mit steigender Tendenz. 2013 wurde für die Gymnasien ein Anteil von 42,4% erreicht.



Das Schulwahlverhalten der Eltern in Verbindung mit der demographischen Entwicklung führt im Flächenland Niedersachsen zu bedeutsamen Veränderungen in der Schulstruktur. Nach der Bevölkerungsprognose 2031 sinkt der Anteil der 0-25 Jährigen um ca. 24%. Beide Faktoren Schulwahlverhalten und Rückgang der Schülerzahlen entscheiden über die zukünftige Schulstruktur. Das bisherige dreigliedrige Schulsystem wird abgelöst durch sogenannte Zweisäulenmodelle. Nach den Vorstellungen der ehemaligen CDU geführten Landesregierung sollen Haupt- und Realschule zur „Oberschule“ fusionieren und neben dem Gymnasium die zweite Säule des gegliederten Schulwesens bilden. Nach den Vorstelllungen der jetzigen SPD geführten Landesregierung soll es langfristig ebenfalls ein Zweisäulenmodell geben, bestehend aus IGS und Gymnasium und zwar in dieser Reihenfolge. Die Planungsgruppen von IGSen legen bei der Beantragung großen Wert auf die Perspektive: Gymnasiale Oberstufe an ihrer IGS.




  • Abiturjahrgang 2011
  • Abiturjahrgang 2012
  • Abiturjahrgang 2013



Es ist davon auszugehen, dass diesem Begehren in der Regel sowohl landes- als auch kommunalpolitisch stattgegeben wird. Sie können davon ausgehen, dass die IGS in Helmstedt ebenfalls diese Entwicklung nehmen wird.


Landesweit ist sie in vollem Gange. In den letzten ca. 10 Jahren sind 22 neue Gymnasien und über 50 IGSen entstanden. Mittlerweile gibt es 116 Gesamtschulen in Niedersachsen.


Da beide Schulformen direkt zum Abitur führen, wird es zu einem Wettbewerb der Systeme kommen, wobei die Eltern von den Vorzügen der jeweiligen Schulform überzeugt werden müssen oder anders gefragt: Welche Schulform ist für mein Kind die Beste? Noch interessengeleiteter gefragt: Wie erreicht mein Kind am besten das Abitur?


Dabei spielt ein soziologisches Phänomen eine gewichtige Rolle. Eltern wünschen, dass ihre Kinder mindestens den gleichen Schulabschluss erzielen wie sie selbst, wenn möglich einen höheren, auch hier am besten das Abitur.



Einer meiner Vorgänger, Dr. Werner Remmers, hat dieses Phänomen auf die einfache zugleich einprägsame Formel gebracht: Alle begabten Kinder aufs Gymnasium – und meins!


An der Einführung und Entwicklung der Orientierungsstufe ist gut ablesbar, welche Dominanz das Elternrecht erzielt hat bei der Entscheidung über die Schullaufbahn des eigenen Kindes. Das nannte man – auch semantisch höchst interessant – „Freigabe des Elternwillens“.


Die Folge: Das Selbstbestimmungsrecht der Eltern hebelte die professionelle Kompetenz der Lehrerschaft aus. Damit war eine zuvor maßgebliche Hürde für den Besuch des Gymnasiums entfallen.


Nach der Abschaffung der Orientierungsstufe wiederholt sich dieser Vorgang beim Übergang von der Grundschule zum Gymnasium. Das ehemals verbindliche Grundschulgutachten wurde in eine nicht bindende Empfehlung umgewandelt, die mittlerweile zunehmend missachtet wird.


Die Folge: Die Anzahl der Anmeldungen übersteigt deutlich die Empfehlungen fürs Gymnasium. Praktisch muss das Gymnasium mittlerweile jeden aufnehmen. So gesehen ist es konsequent, dass die Schulgesetznovelle die Schullaufbahnenempfehlung gänzlich abschafft.


  • Abiturjahrgang 2014
  • Abiturjahrgang 2015




  • Abiturjahrgang 2016
  • Abiturjahrgang 2017



Erstmals in der langen Geschichte der „Höheren Schule“ in Deutschland gibt es den Barriere freien Zugang zum Gymnasium. Dies führt zu zunehmender Heterogenität in den Lerngruppen. Die damit verbundenen organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen sind immens. Das Gymnasium Anna-Sophianeum hat die Herausforderung vorbildlich angenommen und bemerkenswerte Maßnahmen ergriffen: Hausaufgabenwerkstatt, die Fachwerkstätten für Deutsch, Englisch, Französisch und Mathe, die Hochbegabtenförderung, das besondere Förderkonzept zur Aufnahme von Realschülern in die neukonzipierte Klasse 10 des G8 und letztendlich das Ganztagsbetreuungsangebot bei der Umstellung von der Halbtags- zur Ganztagsschule. Das sie auf dem richtigen Weg sind zeigen die Leistungen des Jubiläumsabiturjahrganges 2014 mit 83 Abiturienten davon 17 mit 1ser Abitur.


Ich kann nur sagen: Kompliment an diese Schule auch für das hohe Engagement des Lehrerkollegiums.



Interessant in diesem Zusammenhang ist der Streit, ob es richtig war das G8 einzuführen oder ob die Rückkehr zum G9 sinnvoller ist. Wie einst bei der Einführung der Orientierungsstufe spiegelt dieser Streit auch die individuelle Interessenlage der Eltern wieder. Was damals die Freigabe des Elternwillens war, wird jetzt die Forderung für Freiheit zur Option G8 oder G9. Die Motive sind die gleichen, galt es damals den Weg zum Gymnasium zu ebnen, geht es jetzt um die Sicherstellung des Weges zum Erreichen des Abiturs. Das G9 scheint dem überwiegendem Teil der Eltern der sicherere Weg zu sein.


Nach einer Emnid Umfrage sind 80% der Eltern in Westdeutschland für eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren. Die Niedersächsische Landesregierung hat bereits angekündigt, im nächsten Jahr vollständig zum G9 zurück zu kehren. Sie untersagt damit die Wahlfreiheit, übrigens als einziges Bundesland.


Dieses Hin und Her von bildungspolitischen Entscheidungen ist symptomatisch für Niedersachsen und dem Umstand geschuldet, dass die niedersächsische Schule dem Wechselbad der Änderungen politischer Mehrheitsverhältnisse in besonderer Weise ausgesetzt ist.


  • Abiturjahrgang 2018
  • Abiturjahrgang 2019


  • Abitur2021
  • Abitur2023


In den letzten fast 50 Jahren hat es 10 Landesregierungen gegeben in zu meist unterschiedlichen parteipolitischen Zusammensetzungen. Da Bildungspolitik ein Ideologie vermintes Gebiet ist, hat die niedersächsische Schulpraxis unter den häufigen Regierungswechseln nicht unerheblich gelitten.


Vor dem Hintergrund der anstehenden Schulgesetznovelle titelte der Leitartikel der HAZ vor genau einer Woche: Die Schule macht schwindelig. Das Hin und Her im Bildungsbereich nervt Schüler und Lehrer. Dieses Hin und Her ist der zuverlässigste Garant dafür, dass niemals Ruhe in die Schularbeit einkehren wird. Die durch politische Entscheidungen dauernd geänderten Rahmenbedingungen führen zu Schulstress für alle unmittelbar Beteiligten.


So steht Ihnen demnächst die Umsetzung der Inklusion ins Haus. Wie dies unter den Bedingungen des gymnasialen Bildungsanspruches gelingen soll, wird spannend zu beobachten sein. Nicht zu vergessen die planerischen Vorarbeiten zum Abitur 2017, das nach Beschluss der KMK erstmals bundesweit einheitliche Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathe vorsieht. Erstmals wird es dann ein einheitliches Zentralabitur in Deutschland geben.


Vor diesem Hintergrund noch anstehender ausgesprochen arbeitsintensiver Veränderungen und in Kenntnis der damit verbundenen Mehrbelastung der Kollegien und Schulleitungen hat die Niedersächsische Landesregierung einen besonders originellen Akt des Dankes an die Gymnasiallehrerschaft vollzogen: 


Als Dank für die Bereitschaft zur Mehrarbeit wird Ihnen 1 Stunde mehr aufgebürdet. Auch schulpolitisch ein interessanter Vorgang: Die Gleichstellung mit der IGS in der Regelstundenzahl ist ein weiterer Schritt zur beabsichtigten Assimilation zwischen IGS und Gymnasium. Nach neusten Überlegungen soll es auch keine Unterscheidbarkeit mehr bei der Lehrerausbildung geben. Damit setzt sich der Assimilationsprozess an einer ganz zentralen Stelle fort, welche die Unterscheidbarkeit beider Systeme deutlich erschweren wird.


Nach meinem Eindruck weisen alle Umbaumaßnahmen der Schulstruktur und der Schullaufbahn der Schüler auf die Zweigleisigkeit á la SPD hin. Am Ende wird es im Sekundarbereich nur noch Gymnasien und IGS geben. Die Schulgesetznovelle gewährt der IGS allerdings schulformersetzenden Charakter, so dass als erstes HS und RS verschwinden werden, ebenfalls die neugeschaffene Oberschule, weil deren pädagogischer Auftrag von der IGS abgedeckt wird.



Die kommunalen Schulträger in der Fläche des Landes werden aus Kostengründen als erste auf diesen Zug aufspringen. Da die IGS den Anspruch erhebt, eine Schule für alle zu sein, kann sie wohnortnäher als alle anderen Schulen angeboten werden, für Eltern ein wichtiges Entscheidungskriterium gegen HS und RS und vielleicht auch gegen das Gymnasium in sehr dünn besiedelten Räumen. Wohlgemerkt, die IGS erhält als einzige Schule im allgemeinbildenden Sekundarbereich den Status einer andere Schulformen ersetzenden Schule. Dies ist schulorganisatorisch eine Richtungsentscheidung auf dem Weg zur potentiellen Einheitsschule. Dass dieses nicht geschieht, dafür steht noch der Elternwille.


Das Gymnasium ist die mit Abstand beliebteste Schulform in Niedersachsen. Damit das so bleibt, muss es sein Profil stärken. Die Umstellung auf Ganztagsschule eröffnet zusätzliche Möglichkeiten. Das Gymnasium Anna-Sophianeum ist, was z. B. das außerunterrichtliche Angebot angeht, auf einem guten Weg. Vorbildlich geradezu sind die europaweiten Kontakte der Schule.


Zur Profilschärfe im Wettbewerb der Systeme gehört allerdings auch die Unterscheidbarkeit und Unterschiedlichkeit zum anderen System. Für die IGS ist das 13. Schuljahr auf Grund ihres Schülerpotenzials ein konstitutives Element, für das Gymnasium nicht. Die unterschiedliche Verweildauer im System hätte dem Gymnasium mit 8 Jahren meines Erachtens einen Wettbewerbsvorteil eingeräumt. Insofern bedaure ich die Unterstützung des Philologenverbandes zur Rückkehr zum G9.


Konstitutiv für das Gymnasium der Zukunft im Sinne der Unterscheidbarkeit wird seine internationale Aufgeschlossenheit sein mit Hilfe von Partnerschaften, Schüleraustausch und gemischten Lehrerkollegien. Englisch sollte zweite Unterrichtssprache werden, zumal die akademische Arbeitswelt im internationalen Zusammenwirken dies jetzt immer mehr voraussetzt oder gar zur Bedingung macht. Dem bilingualen Gymnasium gehört in der globalisierten Welt die Zukunft! Ich ermuntere Sie ausdrücklich, mittelfristig diesen Weg zu gehen um damit auch zu unterstreichen, was das Gymnasium immer auszeichnete: Nämlich Antworten zu geben auf die anspruchsvollen Herausforderungen der Zeit.


Zum Abschluss wage ich einen Ausblick auf die Zukunft unserer Schule. Die Glaskugel, in die ich geschaut habe, hat mir für 2039 vier Gewissheiten verraten:

1.

Das Gymnasium Anna-Sophianeum wird es auch noch in 25 Jahren geben und Sie werden zum 400. Jubiläum ein großes Stadtfest feiern. Bürgermeister wird ein Ehemaliger dieser Schule sein.



2.

Das Kollegium wird sich fast ausschließlich aus Frauen zusammensetzen. Die noch verbliebenen Studienräte stehen unter Artenschutz.


3.

Selbstverständlich wird die Schule von einer Direktorin geleitet. Sie wird die Errungenschaften des bilingualen Gymnasiums präsentieren und mit Stolz darauf hinweisen, dass das Gymnasium Anna-Sophianeum als erste Schule im Braunschweiger Land dieses Ziel erreicht hat.


4.

Den Landkreis Helmstedt wird es nicht mehr geben, der neue Schulträger: Region Braunschweig wird die Traditionsgymnasien im alten Herzogtum auf Händen tragen – wohlgemerkt: nicht leeren Händen!


Das Gymnasium Anna-Sophianeum hat endlich einen langersehnten Wunsch erfüllt bekommen: Die 2. Sporthalle ist da!


Mit diesen Gewissheiten und allen guten Wünschen für die Zukunft schließe ich mit dem traditionellen schöninger Bergmannsgruß: Glück auf!